Was hat Vorlesen mit Bildungschancen zu tun?
Ganz schön viel!
Kinder, egal ob klein oder groß, lieben das Kuscheln auf das Sofa, das Zusammenrücken auf der Kindergartenbank - insbesondere mit einem Buch in der Hand. Das weiß ich aus eigenem Erfahren. Beim Vorlesen für Kinder entstehen enge Bindungen. Das gemeinsame Lesen ist also Beziehungsarbeit – es stärkt die Bindung und es bereitet Spaß, sich zusammen in die Abenteuer zu stürzen, die auf den gedruckten Seiten warten.
Darüber hinaus lernen Kinder beim Vorlesen aufmerksam zuzuhören, dabei auf jedes kleine Detail zu achten und gleichzeitig mit der ihnen vorlesenden Person über ein bestimmtes Thema im Buch, aber auch über sich selbst und andere ins Gespräch zu kommen. Das fördert Empathie und Kinder lernen, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Auf diese Weise schulen die Kleinen ganz unbewusst ihre Konzentrationsfähigkeit, die Merkfähigkeit und Sprachkompetenz, was wiederum eine wichtige Vorbereitung auf den Schulunterricht und die Unterrichtsgespräche ist. Zudem fällt es Kindern, denen bereits früh viel vorgelesen wurde, nachweislich das Lesen und Schreiben lernen leichter.
In diesem Jahr steht der Vorlesetag unter dem Motto „Vorlesen verbindet!“ Vorlesen schafft Nähe und weckt Neugier. Es ist eine wichtige Voraussetzung, um selbst gut lesen zu lernen. Vorlesen schafft Zusammenhalt, fördert den Austausch und überwindet Grenzen, egal ob in der Familie, der Schule oder der Kita, ob zwischen Generationen oder Kulturen.