Da hätte ich mir mehr versprochen!

Der von uns favorisierte Tunnel für die Große Meißner Straße wird nicht kommen, dafür aber nur noch eine Fahrspur in beiden Richtungen und ein Boulevard oder eine Promenade. So plant es zumindest der grüne Baubürgermeister Stephan Kühn im Ergebnis einer jetzt vorliegenden Machbarkeitsstudie.

Für unseren Verkehrspolitiker Veit Böhm sind das "wirre Pläne":

"Schrittgeschwindigkeit und einen abgeschotteten Bereich an der Stelle finde ich sehr gewagt. Eine Bebauung an der Elbe, dann ein großer Platz und daran angrenzend ein weiter großer Platz mit dem Goldenen Reiter - da hätte ich mehr erwartet.

Die wichtigste Frage ist, wo soll der Verkehr hin. Verkehrsraumuntersuchungen? Fehlanzeige. An leistungsfähigen Strassen parallel zur Elbe fehlt es: Die Wilsdruffer Straße ist verkehrsberuhigt, und das Terrassenufer fällt schon bei leichtem Hochwasser aus.

Die B 170 soll auf das Emerich-Ambros-Ufer verlegt werden soll. Ob die Dresdner wirklich nach Cotta ausweichen, bezweifle ich. Aber Bürgermeister Kühn hat außerdem keinen Plan, wie er diese Umverlegung hinbekommen will. Die fertige Planfeststellung für den Bereich Knoten Cotta wurde schon vor fünf Jahren von seinem Vorgänger nicht umgesetzt. Seitdem ist wenig passiert, und alle Untersuchungen haben keine Verbesserung der Situation prognostiziert.

Ehe man über Eingriffe in den Verkehrszug nachdenkt, muss erst untersucht werden, wohin der verkehr umgelenkt wird und ob es dort funktioniert. Dazu ist also nicht das letzte Wort gesprochen."